Volumenmessgerät richtig auswählen
Auswahl nach Regulatorischen Anforderungen
- Geräte der Klasse A werden bei notwendiger Rückführbarkeit verwendet, wohingegen Geräte der Klasse B bei nicht notwendiger Rückverfolgbarkeit eingesetzt werden. Für die Bestimmung des Titelfaktors, sollten Sie unbedingt Geräte der Klasse A benutzten.
- USP Volumenmessgeräte, die sich an Fehlergrenzen der ASTM-Normen orientieren, jedoch nicht an den Bauvorschriften der ASTM, finden Anwendung bei USP- oder FDA-Anforderungen.
- ISO Volumenmessgeräte sind bei EP-Anforderungen anzuwenden. Wobei das Europäische Arzneibuch bis auf wenige Ausnahmen Volumenmessgeräte der Klasse A mit DIN EN ISO Normen vorschreibt.
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Wenn bei Ihnen interne Vorschriften mit Hinweis auf zu verwendende Geräte vorliegen, sollten Sie sich natürlich an diese Vorgaben halten.
Auswahl nach Art der Anwendung
- Beim Transferieren von Flüssigkeiten werden Vollpipetten (fixes Volumen) oder Messpipetten (variables Volumen) benutzt.
- Messkolben (fixes Volumen) sind die erste Wahl bei Standard-Lösungen, wie Verdünnungsreihen oder Probe standardisieren.
- Mess-/Mischzylinder (variables Volumen) werden zum Ansetzen von Mischungen genutzt. Alternativ zum Transferieren von verschiedenen Lösungen in ein Gefäß oder Becherglas.
- Für Titration benutzen Sie Büretten mit manueller oder Titrierapparate mit automatischer Nullpunkteinstellung (variables Volumen).
Kleinerer Durchmesser am Nennvolumen → Kleine Fehlergrenze Fixes Volumen | Größerer Durchmesser am Nennvolumen → Größere Fehlergrenze Variables Volumen | Kleiner Durchmesser am Nennvolumen → Kleine Fehlergrenze Fixes Volumen | Größerer Durchmesser am Nennvolumen → Größere Fehlergrenze Variables Volumen |
Auswahl nach Volumen
- Informieren Sie sich bei normierten Prozessen über das Nennvolumen, der verwendeten Messgeräte in EP/USP.
- Sonderanfertigung oder mehrmaliges Transferieren durch Nutzung von mehreren Vollpipetten oder einmaliges Transferieren mit einer Messpipette sollte bei Zwischenvolumina zur Verwendung kommen. Ausschlaggebend sind die Fehlergrenzen.
- Bei Volumenmessgeräten mit variablen Volumen (Messpipetten, Büretten, Titrierapparate und Mess-/Mischzylinder), wenn gewünschtes Volumen unterhalb von ca. 50% des Nennvolumens liegt, sollten Sie die nächstkleinere Größe für bessere Ablesbarkeit und genaueres Arbeiten benutzen.
Auswahl nach Substanz
- Bei hoher Viskosität sollten Sie zum Transferieren Vollpipetten mit zwei Marken oder Messpipetten vom Typ 1 und eine elektronische Pipettierhilfe benutzen. Wobei ein motorisiertes Ausblasen wesentliche Zeitersparnisse bietet.
- Braunglasmesskolben oder Braunglasbüretten/-titrierapparate werden bei UV-sensitiven Proben oder Maßlösungen verwendet. Ein kurzer Lichtkontakt beim Transferien mit Voll- oder Messpipetten ist in die Regel nicht entscheidend.
DO´S | DON’TS |
---|---|
Vor erster Anwendung reinigen Referenztemperatur der Volumenmessgeräte beachten (üblicherweise 20°C, bei einigen Herstellern 27°C). Ggfs. Kalibrierung vor Anwendung bei anderen Einsatztemperaturen als Referenztemperaturen durchführen. | Achtung bei Flusssäure! Sie löst Glas auf. Ungeeignet für elementare Spurenanalytik Ungeeignet für die Analyse von Bor, Natrium, Silicium und Sauerstoff (Hauptbestandteile des jeweiligen Glases) |
Weitere Informationen
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