Probenahme – aber richtig!

  19.06.2019Kategorie Wissen & How-To

Die fehlerfreie Probenahme – So führt die Analyse zum richtigen Ergebnis

Bei der Probenahme werden Stichproben von einer Gesamtmenge entnommen. Diese Proben dienen als Grundlage für die spätere Analyse zur Qualitätssicherung. Die korrekte Durchführung der Stichprobenentnahme ist somit essentiell. Denn nur mit repräsentativen und authentischen Proben sind zuverlässige Aussagen über die Qualität, Beschaffenheit oder Zusammensetzung eines bestimmten Materials möglich.

Mit modernsten Techniken können sehr genaue Materialanalysen durchgeführt werden. Diese nützen jedoch nichts, wenn sich bereits bei der Entnahme der Probe ein Fehler eingeschlichen hat. Denn dieser zieht sich entsprechend durch sämtliche Analyseschritte und verfälscht somit von vornherein das Endergebnis der Qualitätskontrolle. Daraus folgt, dass die Probenahme  als erster Schritt der Analyse zu verstehen ist und mit derselben Richtigkeit und Wichtigkeit durchzuführen ist, wie die Analyse selbst.

Anwendung - Probenahme aber richtig

Probenahme, Quelle: Bürkle

Was ist bei der Probenahme zu beachten?

Bei der Probenahme sind einige wesentliche Vorgaben, wie beispielsweise DIN-Normen zu beachten. Eine betriebsinterne Checkliste, die fester Bestandteil des Qualitätsmanagements sein sollte, ist in jedem Fall empfehlenswert. Darin sind alle alle relevanten Probenahmeschritte schriftlich dokumentiert, so dass sie jederzeit nachvollziehbar sind.

Sauberkeit ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Der Ort an dem der Probenzug stattfindet, muss so sauber wie möglich gehalten werden. Zumindest ist auf den Einsatz sauberer Probenehmer, Geräte und Hilfsmittel zu achten. Während des Verfahrens dürfen keine äußeren Faktoren die Probe beeinflussen. Selbst geringe Fremdverschmutzungen können das Untersuchungsergebnis stark verfälschen. Reinigungsmittel, die für die Reinigung des Probenehmers oder der Verpackung der Proben verwendet wurden, können das Ergebnis der Analyse ebenso verfälschen.

Probenahme mit der Teleskopstange

Probenahme mit der Teleskopstange, Quelle: Bürkle

Anforderungen an das Probenahmegerät

Ein weiterer entscheidender Faktor für das Gelingen der Probenahme ist die Wahl des richtigen Probenahmegerätes. Diese unterliegt vielen verschiedenen Auswahlkriterien. Sie richten sich sowohl nach dem Material, das beprobt werden soll, der Art der Probenentnahme, nach dem Behälter oder dem Ort, in dem sich das Material befindet, und nach der Häufigkeit, nach der Stichproben gezogen werden müssen als auch nach den individuellen Anforderungen. Abgesehen davon gibt es Grundvoraussetzungen, die jeder Probenehmer erfüllen sollte.

Die Wahl des richtigen Probenehmers ist entscheidend, Quelle: Bürkle

Diese Voraussetzungen sollte jeder Probenehmer erfüllen

1. Werkstoff der Probenehmer

Hochwertige Probenehmer bestehenden aus inerten Werkstoffen, aus denen sich kein Material herauslösen kann und die nicht mit anderen Stoffen reagieren. Anderfalls kann die Probe kontaminieren werden. Das inerte Material richtet sich jeweils nach dem zu beprobenden Medium. In der Regel sind Probenehmer aus Edelstahl und hochwertigen Kunststoffen, z.B. PTFE, gut geeignet.

2. Reinigung der Probenahmegeräte

Die einfache und schnelle Reinigung des Probenehmers ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium. Unter Umständen sollte auch die Sterilisierung möglich sein. Bei hohen Ansprüchen, zum Beispiel im Lebensmittelbereich, empfehlen sich steril verpackte Einmalprobenehmer, die nach Gebrauch entsorgt werden können.

3. Verarbeitung der Probenehmer

Probenehmer dürfen keine Rillen oder Hinterschneidungen aufweisen, da sich in solchen Hinterschneidungen Restmaterial ablagert, das sich nicht mehr entfernen lässt. Verschleppungskontamination und Memory-Effekt können dann nicht mehr ausgeschlossen werden.

4. Oberflächen der Probenehmer

Die Oberflächen der Probenehmer müssen besonders glatt sein, beispielsweise elektropolierter Edelstahl oder PTFE. Dies verhindert Materialablagerungen und vereinfacht die Reinigung. Es ist bei der Auswahl auch auf eine exakte Verarbeitung zu achten. Denn nur äußerlich polierte Probenehmer erfüllen keine Qualitätsnorm.

Probenehmer, die diese Eigenschaften aufweisen und entsprechend den Anforderungen und Gegebenheiten vor Ort ausgewählt werden, gewährleisten eine verlässliche Analyse und Qualitätskontrolle. Eine Probenahme, die zu aussagekräftigen Ergebnissen führt. So kann man sicher sein, dass am Ende die Qualität der Produkte stimmt, denn jedes Produkt kann nur so gut sein wie die Rohstoffe, aus denen es hergestellt wurde.

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    Der Einsatz von Einweg-Probenehmern

    Die Anforderungen an den Probenehmer variieren deutlich je nach Branche. In vielen Anwendungsbereichen, wie beispielsweise im Pharma-Sektor, in den Bereichen Food & Beverage oder der Kosmetikbranche bestehen höchste Ansprüche an Partikelfreiheit und Sterilität der eingesetzten Probenehmer. Verunreinigungen der Proben und des Materials dürfen hier keinesfalls auftreten. Je höher diese Ansprüche sind, desto eher können diese nur noch durch die Verwendung von im Reinraum produzierten, einzeln verpackten und sterilisierten Einweg-Probenehmern erfüllt werden.

    Dispo Dipper für den Einmalgebrauch, Quelle: Bürkle

    DispoDipper für den Einmalgebrauch, Quelle: Bürkle

    Vorteile von Einweg-Probenehmern

    1. Eine Reinigung ist nach Gebrauch nicht erforderlich

    Die Reinigung von Mehrweg-Probenehmern ist aufwändig und oft kompliziert. Bei fettigen, stark haftenden oder giftigen Substanzen kann eine Reinigung sogar unmöglich sein. Der Reinigungsprozess verursacht zudem einen hohen Personalaufwand und kann andere Arbeitsabläufe und -prozesse stören. Die benötigte Arbeitszeit und die verwendeten Reinigungsmaterialien verursachen damit hohe Kosten. Gerade bei häufigen Anwendungen, verbunden mit einem hohen Reinigungsaufwand, wird es somit oftmals deutlich günstiger sein, einen Einweg-Probenehmer zu verwenden.

    2. Die Validierung der Reinigungsmethode bei Audits ist nicht notwendig

    In den oben genannten Anwendungsbereichen bestehen aufgrund der GMP-Richtlinien hohe Audit-Ansprüche. Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Audits muss auch der Ablauf und die Methode der Reinigung validiert werden. Eine Validierung des Reinigungsprozesses und damit der Nachweis der Wirksamkeit und Reproduzierbarkeit des Reinigungsverfahrens ist jedoch schwierig und aufwändig. Teilweise kann eine Validierung sogar unmöglich sein. Bei der Verwendung von Einweg-Probenehmern entfällt die Validierung der Reinigungsmethode komplett. Zudem ist eine erstklassige Zertifizierung der Einweg-Produkte gegeben.

    3. Sicherheit bei gefährlichen oder toxischen Medien

    Werden giftige oder gefährliche Medien beprobt, bergen Rückstände dieser Stoffe bei der Reinigung auch Gefahren für die Gesundheit der Mitarbeiter. Daher werden Arbeitsschutzmaßnahmen nötig, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Einweg-Probenehmer sind dagegen leicht und sicher zu entsorgen.

    Mit der Hilfe von Einweg-Probenehmern ist eine hochreine und sterile Probenahme möglich. Da eine Cross-Kontamination mit vorherigen Proben oder durch Reinigungsmittel ausgeschlossen ist, stehen am Ende der Probenahme korrekte und perfekte Analysen auch bei höchsten Ansprüchen.

    Wählen Sie den Probenehmer für Ihre Anforderungen und nehmen Sie Proben – aber richtig!

    Der Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Bürkle GmbH.

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