Green your Lab – 10 Tipps für nachhaltiges Arbeiten

  19.11.2019Kategorie Nachhaltigkeit

Green your Lab – Nachhaltigkeit und nachhaltiges Arbeiten rücken in allen Lebensbereichen immer mehr in den Fokus. Auch Unternehmen setzen sich verstärkt mit dem Thema auseinander. Sie erarbeiten Nachhaltigkeitskonzepte und setzen vermehrt auf Umweltthemen. Doch die Prozesse von der Idee, bis zur Implementierung und Umsetzung am einzelnen Arbeitsplatz, sind häufig recht langwierig.

Doch warum eigentlich warten? Jeder einzelne kann seinen Teil beitragen. Und das jeden Tag – auch bei der täglichen Arbeit im Labor! „Green your Lab“ lautet die Devise! Wir geben Tipps, wie Sie selbst aktiv werden können.

Worum geht’s beim nachhaltigen Arbeiten?

Im Fokus steht die Frage, wie sich die vorhandenen Ressourcen effektiv und effizient nutzen lassen. Dabei stehen natürlich Energieeinsparungen an vorderster Stelle. Aber auch der Blick auf Verbrauchsmaterialien, Chemikalien oder Wasser lohnt sich. Das Stichwort „Reduce, Reuse, Recycle“ ist zwar altbekannt, aber nichtsdestotrotz noch immer gültig. Die folgenden Tipps geben Ihnen Anregungen, selbst aktiv zu werden.

Immer aktuell: Reduce – Reuse – Recycle. Quelle: Mybona / adobestock.com

Tipp 1: Shut the Sash – Einsparpotential bei Laborabzügen

Könnte fast ein Songtitel sein, gemeint ist jedoch etwas ganz einfaches und effektives: Schließen Sie die Frontscheibe am Abzug, wenn diese nicht im Betrieb ist. Bis zu 30 % Energieeinsparungen lassen sich dadurch erreichen! Die Harvard Universität hat 2005 ein Shut the Sash Program ins Leben gerufen und dadurch 1/3 der Energie eingespart.
Darüber hinaus sollte der Abzug auch aus Sicherheitsgründen immer verschlossen sein, wenn nicht daran gearbeitet wird. Was sonst passieren kann, zeigt sich hier.

Download Plakat „Klappe dicht!“

Tipp 2: Turn me off – Geräte ausschalten

Klingt simpel und findet doch häufig wenig Beachtung im Arbeitsalltag: Die Geräte bei Nichtbenutzung ausschalten. Gerade im Labor stehen eine Vielzahl an energieintensiven Geräten, die nicht die ganze Zeit in Benutzung sind. Dennoch stehen viele davon vermutlich auf „ON“ . Man kann ja einmal durch sein Labor gehen und nachschauen, wie es in der eigenen Gruppe ist – wird darauf geachtet? Ein Labor in den USA hat diese Frage in einem Experiment getestet und zwei Wochen lang jeden Abend alle Geräte ausgestellt: die erzielte Energieersparnis: 50 %!

Download Plakat „Mal abschalten“

Tipp 3: Save water – Wasser in Prozessen einsparen

Im Labor wird Wasser in verschiedenen Qualitäten und für unterschiedliche Zwecke eingesetzt. Autoklaven benötigen, je nach Größe, bis zu 900 Liter Wasser – für die Kühlung und um es als Dampf zur Verfügung zu stellen. Daher sollte ein Autoklav nie unnötig, sprich nicht ganz gefüllt, betrieben werden. Wird der Autoklav nicht benötigt, sollte er auf OFF stehen und die Tür geschlossen sein. Denn auch im Ruhezustand benötigt ein Autoklav 3 bis 6 Liter allein für die Kühlung. Mehr Infos zum Thema gibt es im GoGreen Guide der TU Dresden.

Für viele Experimente wird Wasser benötigt, das durch Reverse Osmose oder Ultrafiltration aufbereitet wird. Die Aufbereitung benötigt mehr Wasser als am Ende als Reinstwasser zur Verfügung steht. Daher sollte immer auf einen sparsamen Wassereinsatz geachtet werden.

Nachhaltiges Arbeiten durch die Einsparung von Wasser

In vielen Prozessen lassen sich große Mengen an Wasser einsparen. Quelle: Laura Pashkevich / Adobe Stock

Tipp 4: Sharing is fun – Sharing-Konzepte nutzen

Manchmal braucht man ein Gerät nicht so oft oder nur für ein bestimmtes Projekt. Dann lohnt es sich, an Instrument Sharing zu denken. Auf dieser Plattform haben sich bereits viele Universitäten zusammengetan haben. Nicht nur um zu kooperieren, sondern auch um zu teilen. Auch beim Neukauf von Freezern kann sich ein Sharing lohnen, denn größere Geräte verbrauchen pro Liter Innenvolumen weniger Energie als mehrere kleinere Geräte.

Tipp 5: Keep it cool – Kühlschränke & Tiefkühlsysteme richtig nutzen

Freezer und Co. gehören zu den Laborgeräten, die große Mengen an Energie benötigen. Aber dies bietet auch die Chance, gerade hier viel Ressourcen einzusparen. Dazu gehört vor allem, die Proben schnell aus dem Gerät zu holen und wieder einzuordnen, um die Temperatur im Freezer so weit wie möglich konstant zu halten. Bei jedem Öffnen entweicht kalte Luft, Feuchtigkeit kondensiert und trägt zur Eisbildung bei. Der Kompressor wiederum muss hart arbeiten, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Weitere Tipps und Infos zum Thema finden Sie in unserem Beitrag zur Freezer Challenge.

Download Plakat „Cool bleiben“

Bei Freezern lässt sich viel Energie einsparen. Quelle: blende40 / fotolia.com

Tipp 6: Nachhaltige Laborprodukte kaufen

Achten Sie bei Neuanschaffungen von Geräten und auch bei Verbrauchsmaterialien auf Nachhaltigkeit. Immer mehr Hersteller setzen auf nachhaltige Produktion und Produkte. Gerade Einwegartikel sind in Bezug auf Nachhaltigkeit ein kontroverses Thema, doch sie sind definitiv nicht wegzudenken. Vielfach machen Vorschriften Einwegprodukte sogar notwendig. Aber auch hier lassen sich aktiv Ressourcen einsparen, indem Sie gezielt auf nachhaltige Produkte setzen. Beispielsweise bietet Bürkle mittlerweile ein breites Sortiment an Einweg-Probenehmer an, die ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt werden. Hier geht’s zu den LaboPlast® Bio-Produkten. Mit den latexfreien Handschuhen *GREEN NITRILE* von Kimberly-Clark sparen Sie mindestens 60 % Abfall und Entsorgungskosten ein. Auch Laborgeräte bieten riesige Einsparpotenziale. So sparen die Heratherm™ Kühlbrutschränke durch die Peltier-Technologie bis zu 84 % Energie im Vergleich zu herkömmlichen Geräten mit Kompressor ein. Um nur einige positive Produktentwicklungen aufzuzählen.

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    Tipp 7: Gut planen und den Überblick behalten

    Gerade in Zeiten von Digitalisierung und Vernetzung kann ein Inventory und Probenmanagement bei der Frage: „Wo ist eigentlich meine Probe XY?“ und „Haben wir eigentlich Chemikalie Z?“ Unterstützung leisten. Aus den verschiedenen Angeboten im Markt kann man sich sein System heraussuchen oder gleich in Kombination mit einem elektronischen Laborbuch nutzen. Was Digitalisierung und smartlab letztlich bringen, wird man sehen. Aber die Vernetzung aller Geräte könnte in dieser Hinsicht sicherlich eine Erleichterung bringen, wenn jeder im Labor genau weiß, wer wann welches Gerät wie lange nutzt.

    Tipp 8: ReSearch – Methodisch vorgehen

    Methodisch vorgehen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Das heißt beispielsweise, bei der Suche nach neuen Methoden in der Literatur die Schlagworte „green“ oder „sustainable“ mit einzugeben. Denn vielleicht hat ein anderer die gesuchte Untersuchungsmethode schon unter diesen Gesichtspunkten optimiert?

    Nachhaltiges Arbeiten macht es auch erforderlich methodisch vorzugehen+

    Kosten- und Energieersparnis durch Effizienz, Quelle: lovelyday12 / fotolia.com

    Tipp 9: Außerhalb der Arbeit – ich bin dann mal weg

    Austausch und Vernetzung sind wichtig, Ergebnisse zu diskutieren und Kooperationen anzubahnen. Von daher sind weite Reisen ein „must“ – aber dann wenigstens einen kleinen Teil ausgleichen und Projekte wie Climatefair, atmosfair oder my climate unterstützen.

    Tipp 10: Andere zum nachhaltigen Arbeiten motivieren!

    Gehen Sie mit gutem Beispiel voran! Zeigen Sie anderen Ihre kreativen Ideen für nachhaltiges Arbeiten! Ein Vorbild kann man sich übrigens am Projekt „iGEM goes green“ nehmen. Diese Gruppe aus Studierenden und Doktoranden hat sich im Rahmen eines Wettbewerbs nicht nur mit einem bestimmten Forschungsthema, sondern auch dem eigenen Impact im Labor auseinandergesetzt.

    Senden Sie uns Ihre Best Practice Ideen zu – in Form von Fotos oder Videos mit einer kurzen Erklärung. Einfach per E-Mail an marketing@omnilab.de. Wir veröffentlichen diese dann in einigen Wochen in unserem Blog. Unter allen Einsendung verlosen wir 10 x 5 Tafeln Gute Schokolade. Bitte beachten Sie unsere Teilnahmebedingungen.

    Mehr Informationen

    Wer sich im Labor oder im Team umfassend und ganzheitlich mit dem Thema Nachhaltiges Arbeiten auseinandersetzen möchte, ist gut beraten die NIUB Nachhaltigkeitsberatung mit ins Boot zu holen. Frau Dr. Hermuth-Kleinschmidt, Gründerin der NIUB, ist langjährige Expertin auf dem Gebiet und hat auch diesen Artikel erst möglich gemacht. Sie bietet umfassende Informationen, Vorträge und Workshops zum nachhaltigen Arbeiten im Labor.

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