Ikonen der Wissenschaft – 10 Frauen, die Geschichte schrieben

  09.03.2020Kategorie Wissen & How-To, Wissenschaft

Am 8. März ist internationaler Weltfrauentag. Das Motto in 2020 lautet „Each for equal“, was frei übersetzt soviel heißt wie „Jeder für Gleichberechtigung“. So selbstverständlich es klingen mag, zeigt es doch, dass wir noch lange nicht am Ende des Weges angekommen sind. Doch ohne mutige Vorreiterinnen wären wir zumindest nicht da, wo wir heute stehen.

Lassen wir uns also von zehn Wissenschaftlerinnen inspirieren, die zu einer Zeit lebten, in der wissbegierige Frauen keinen Platz hatten. Was wäre die Welt heute ohne ihre Entdeckungen?

Nobelpreisfoto von Marie Curie 1911

Nobelpreisfoto von Marie Curie 1911.

1. Marie Curie (1867-1934)

Marie Skłodowska Curie ist nicht nur die erste Nobelpreisträgerin überhaupt, sondern erhielt für ihre Forschungen gleich zwei Nobelpreise in verschiedenen Kategorien. 1903 gewann sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Pierre Curie den Nobelpreis in Physik für die „Untersuchungen über die radioaktiven Substanzen„.

Radioaktivität – diesen Begriff prägte Marie Curie. Wenige Jahre später folgte dann 1911 der Nobelpreis in Chemie für die Entdeckung der radioaktiven Elemente Polonium und Radium.

2. Gertrude Elion (1918-1999)

Als Getrude Belle Elion gerade mal 15 Jahre alt war, verstarb ihr Großvater an Magenkrebs. Schon damals beschloss sie Chemie zu studieren, um Krankheiten wie diesen den Kampf anzusagen. Kurze Zeit später besuchte Elion als einzige Frau ihres Jahrgangs die New York University und wurde zu einer Expertin auf dem Gebiet der Chemotherapie.

In Zusammenarbeit mit George Hitchings entwickelte sie ein Medikament zur Behandlung von Leukämie und wurde 1988 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.

Nobelpreisfoto von Marie Curie 1911

Gertrude Elion, Unknown author (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gertrude_Elion.jpg), „Gertrude Elion“, Creative Commons

Nobelpreisfoto von Marie Curie 1911

Rosalind Franklin, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rosalind_Franklin_(retouched).jpg, „Rosalind Franklin (retouched)“, Creative Commons

3. Rosalind Franklin (1920-1958)

Chemie und Physik haben in Rosalind Franklins Leben früh eine Rolle gespielt, angeblich wollte sie schon mit 15 Jahren Wissenschaftlerin werden.

Mit ihren Forschungen deckte sie die wesentliche DNA-Struktur auf, also was wir heute als Doppelhelix kennen. Dafür wird sie nur leider nie ausgezeichnet, denn zwei ihrer Kollegen stahlen die Ergebnisse und erhielten sogar einen Nobelpreis, ohne Franklins Beitrag groß zu würdigen.

4. Jane Goodall (1934-present)

Fünfundzwanzig Jahre lang lebte Jane Goodall abgeschottet im Dschungel von Tansania mit wilden Schimpansen zusammen. Damit ist ihr Traum wahr geworden, denn sie wollte von klein auf nach Afrika reisen. Nur war dieser Wunsch, allein als Frau in ein vollkommen fremdes Land zu reisen, damals undenkbar.

Aber Goodall lässt sich nicht abhalten und ist heute die wohl bekannteste Primaten- und Verhaltensforscherin. Sie beobachtet als Erste Schimpansen bei der Herstellung und Verwendung von Werkzeugen. Eine Fähigkeit, die vorher nur Menschen zugesprochen wurde.

Goodall hat ganze Generationen mit ihrer Faszination für die Tierwelt angesteckt und setzt sich noch heute für den Schutz gefährdeter Wildtiere ein.

Nobelpreisfoto von Marie Curie 1911

Jane Goodall, Johanna Lohr https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Johanna_lohr_jane-goodall.jpg, „Johanna lohr jane-goodall“, Creative Commons

Nobelpreisfoto von Marie Curie 1911

Margaret Hamilton

5. Margaret Hamilton (1936-present)

Ohne Margaret Hamilton wäre die Mondlandung so vielleicht nicht möglich gewesen. Der von ihr entwickelte Bordcomputer war ein entscheidender Bestandteil der Apollo-Mission. Das Budget für die Hardware war damals riesig, aber es wurde kaum Geld in die Entwicklung von Software gesteckt. Hamilton überzeugte ihre Vorgesetzten von der Wichtigkeit und bekam ein eigenes Team zugestellt.

Auf dem Bild ist sie neben tausenden Seiten von Code zu sehen, den Hamilton und ihre Abteilung verfassten. Übrigens lief die Software während der gesamten Mission fehlerfrei. Im Jahr 2016 wurde Hamilton die „Presidential Medal of Freedom“ vom ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama verliehen- die höchste zivile Auszeichnung der USA.

6. Grace Hopper (1906-1992)

„Amazin Grace“ ist der der Spitzname, den Grace Hooper zu Recht trägt. Sie schlug erstmals vor, dass Menschen in der Lage sein sollten, mit Maschinen in ihrer Sprache zu kommunizieren. Das war der Grundstein für die Computersprache COBOL, die auf englischen Wörtern und nicht einem binären Code basiert.

Sie war außerdem an der Entwicklung einiger der frühesten Computer beteiligt. Einmal nahm sie einen defekten Computer auseinander und stellte fest, dass eine tote Motte das Problem verursachte. So entstand die Bezeichnung „Bugs“ für Störungen im Computersystem.

Für ihre Leistungen bekam Hooper viel Anerkennung, darunter war tatsächlich auch die Auszeichnung als Mann des Jahres in der Informatik.

Nobelpreisfoto von Marie Curie 1911

Grace Hopper

Nobelpreisfoto von Marie Curie 1911

Katherine Johnson

7. Katherine Johnson (1918-2020)

Noch eine Wissenschaftlerin, die an der Apollo-11-Mission beteiligt war. Katherine Johnson berechnete die korrekte Umlaufbahn für den ersten bemannten Flug zum Mond.

Als nach einer Explosion des Treibstofftanks die Navigation von Apollo 13 ausfällt, konnte das Raumschiff dank ihrer Berechnung sicher wieder landen. An dieser Stelle eine kurze Filmempfehlung – Johnson und weitere starke Frauen sind in Hidden Figures zu sehen.

8. Barbara McClintock (1902-1992)

Barbara McClintock glaubte an etwas, was sie damals noch gar nicht sehen konnte. Mehrere Jahrzehnte studierte sie Maispflanzen und die Vererbung derer Merkmale. So kam sie zu dem Schluss, dass Teile der DNA sich bei der Reproduktion neu verknüpfen.

Anfang der 70er Jahre war es möglich, dieses Phänomen der „Jumping Genes“ dank weiterentwickelter Technik zu beobachten. McClintock erhielt 35 Jahre nach der Veröffentlichung ihrer Forschungen den Nobelpreis für Medizin.

Nobelpreisfoto von Marie Curie 1911

Das Foto zeigt Barbara McClintock bei der wissenschaftlichen Arbeit.

Nobelpreisfoto von Marie Curie 1911

Lise Meitner

9. Lise Meitner (1878-1968)

Niemand geringeres als Albert Einstein gehörte zu den Bewunderern von Lise Meitner und nannte sie die „deutsche Marie Curie“. Sie erklärte die Kernspaltung von Uran und unglaubliche Energie, die bei der Zweiteilung freigesetzt wird. Eine Entdeckung, für die sie sicher einen Nobelpreis gewonnen hätte.

Aber ihr Kollege Otto Hahn gab die Forschungen als seine alleinige Leistung aus und heimste das ganze Lob ein.

10. Chien-Shiung Wu (1912-1997)

Chien-Shiung Wu verweigerte das Studium an der Universität Michigan, weil es Frauen nicht erlaubt war den Vordereingang zu benutzen. Sie setzte sich ihre ganze Karriere über für die Rechte von Frauen ein und entdeckte so ganz nebenbei das physikalische Grundgesetzt der Parität.

Außerdem arbeitete sie an dem Manhattan Projekt und entwickelte verbessere Instrumente für die Messung von radioaktiver Strahlung. Ihre Forschungen legten den Grundstein für die Nobelauszeichnung einiger ihrer Kollegen. Das Nobelkomitee erkannte Chien Wus Beitrag nicht an und sie ging leer aus.

Nobelpreisfoto von Marie Curie 1911

Chien-Shiung Wu

Wir hoffen unsere Vorstellungen haben Ihnen gefallen und Sie sogar inspiriert. Mit unserer Übersicht haben wir nur ein klein wenig an der Oberfläche gekratzt. Hinter jeder dieser Frauen steht eine unglaublich spannende Geschichte und wir sind uns sicher, dass Sie das ein oder andere für sich mitnehmen können, wenn Sie sich näher mit diesen Ikonen beschäftigen.

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    Wikipedia-Eintrag zu Katherine Johnson

    Eintrag bei Wikipedia zu Rosalin Franklin

    Wikipedia-Eintrag zu Getrude Belle Elion

    Was wäre die Wissenschaft ohne diese 17 Frauen?

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